Die Psychoelf Saga

Akt 1 - Teil 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6

Akt 2 - Teil 1 - 2 - 3 - 4 - 5

Akt 3 - Teil 1 - 2 - 3 - 4

Einen späten Nachmittags zuckten die Ohren des Elfen, denn er hörte seltene Besucher. Er kletterte auf den höchsten Baum und spähte über das Blätterdach des grünen Meeres auf einen sich in der Ferne hinschlängelnden Höhenpfad, der an einer steilen Klippe entlang führte. Da waren sie – eine Gruppe Reiter.
Männlich, auf geduldigen Pferden, die dahintrotteten, sich unterhaltend, noch lange nicht am Ziel. Die Tatsache, dass sie da waren, wies sie als von Fern hergereiste aus. Die Leute, die in den Dörfern und Städten in der Nähe des Waldes wohnten, setzten keinen Fuß hier hinein. Sie stellten Warnschilder auf, damit das auch keine Fremden taten. Jedes Mal, wenn der Elf eines sah, baute er es ab. Diesmal hatten diese armen Teufel die Warnungen in den Wind geschlagen und diese Route gewählt. Es war eine Gruppe Abgesandter auf dem Weg zu wichtigen Verhandlungen. Es eilte und durch die Abkürzung durch den Wald hatten sie wichtige Zeit gewonnen. Im Moment beschäftigte sie vor allem, von diesem Bergpfad herunter zu kommen, bevor die Sonne unterging, damit sie ein Nachtlager aufschlagen konnten.
Ganz andere Sorgen hatte eine Schlange, die sich gerade die Felswand hinaufgekämpft hatte. Die Kletterpartie wäre für jede Kreatur mit zwei oder vier Gliedmaßen ein Kraftakt gewesen – ihr könnt euch vorstellen, wie anstrengend es für dieses Kriechtier gewesen war. Es war auf dem Weg in ein Gebüsch auf der anderen Seite des Hochpfades, wo es ein Nickerchen machen wollte.
Dementsprechend erschrak sich die Schlange, als sie nichtsahnend auf den steinigen Pfad einbog und mitten zwischen zwei langbeinigen Pferden auftauchte. Noch mehr aber erschrak sich das Pferd, als es die Schlange sah. Das Pferd wieherte, warf den Kopf zurück und bäumte sich auf. Die Schlange zischelte und zuckte zurück. Auch das Pferd tat zwei Schritte zurück, während der Reiter auf seinem Rücken versuchte im Sattel zu bleiben und gleichzeitig sein Reittier zu beruhigen. Noch ein Schritt rückwärts und der Huf des Pferdes fand keinen Halt mehr. Ross und Reiter stürzten unter den entsetzten Schreien ihrer Gefährten die Felswand hinab.
„Ups“, dachte die Schlange, zog den Kopf ein und schlängelte sich schnell in Sicherheit.
„Sieht spannend aus“, dachte der Elf, hangelte sich von seinem Baum und machte sich zu dem Ort auf, wo Reiter und Pferd abgestürzt waren.

 

 

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